2015 – Chamonix Eis- und Mixedtouren
Freitag, 29.05.2015:
Am Freitag ging es für uns, Julian und Nico, nach Chamonix zum Eis- und Mixedklettern. Nachdem das Material bei Vinc, Tobsen, Marc und Stefan abgeholt war, rollten wir gegen 19:30 Uhr auf die Autobahn Richtung Basel. Fünf Stunden später erreichten wir den Zielort und legten uns im Auto schlafen.
Samstag, 30.05.2015:
Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker. Wir frühstückten, packten unsere Rucksäcke und marschierten zur Gondelstation der Aiguille du Midi, die uns um 8:10 Uhr mit der ersten Gondel auf ihren Gipfel (3842m) befördern sollte. Wie zu erwarten war hielten sich die Franzosen nicht an den vorgegebenen Fahrplan, sodass wir mit einer Stunde Verspätung die Gipfelstation erreichten. Zügig legten wir unsere Kletterausrüstung an und verließen die Station, um in die gewaltige Gletscherwelt des Mont-Blanc-Massivs einzutauchen.
Nach 200 Höhenmetern auf einem einfachen Firngrat deponierten wir unsere Biwakierausrüstung auf dem Glacier du Géant im Col du Midi (3600m). Mit leichteren Rucksäcken starteten wir unsere erste Tour, den Arête des Cosmiques. Diese Grattour führt vom Col du Midi zurück auf die Aiguille du Midi. Mit Neigungen bis 60°, Kletterstellen im oberen 4. Grad und zwei Abseilstellen ist der Grat unter winterlichen Bedingungen eine faszinierende, ausgesetzte und anspruchsvolle Mixedtour. Auf dem „kosmischen Grat“ begegneten wir Hans, einen angehenden österreichischen Bergführer. Da Hans „extrem light“ unterwegs war und sein Kletterpartner auf der Aiguille du Midi warten wollte, bildeten wir eine 3er Seilschaft. Zusammen hatten wir eine Menge Spaß, wenn uns wieder eine Zwischensicherung bis an das Seilende durchrutschte oder wir über langsame Seilschaften vor uns lästern konnten. Gegen 15 Uhr erreichten wir die Gipfelstation der Aiguille du Midi zum zweiten Mal an diesem Tag, verabschiedeten uns von Hans und bauten eine Stunde später unser Zelt im Col du Midi auf. Zu Abend gab es einen riesigen Topf Chili con Carne, Ibuprofen, viel Wasser sowie Schnaps unserer Zeltnachbarn. Um 22 Uhr endete ein anstrengender, aber sehr lohnenswerter Tag.
Sonntag, 31.05.2015:
Wir frühstückten um 6:30 Uhr, packten unsere Zeltausrüstung zusammen und standen um 8 Uhr am Einstieg der Goulotte Chéré. Die Chéré-Rinne ist ein nach Norden ausgerichtetes Eiscouloir mit Mixedpassagen mitten in einem Felsmassiv am Mont Blanc du Tacul (4248m). Die Neigung der Rinne variiert zwischen 50° und 85° und bietet schönste „Nordwandkletterei“. Unsere Euphorie wurdee allerdings durch losgetretene Eisbrocken der Seilschaft über uns getrübt. Nach 350 Höhenmetern endete die Rinne und wir stiegen über den angrenzenden Gletscher in einfacherem Gelände zu unserer am Zeltplatz zurückgelassenen Biwakierausrüstung ab.
Die letzten 200 Höhenmeter Aufstieg vom Col du Midi zurück zur Gondelstation auf der Aiguille du Midi waren noch einmal richtig anstrengend. Sehr müde, aber zufrieden erreichten wir um 16 Uhr das Auto und fuhren zurück nach Karlsruhe.
Was ein Wochenende…