2024 – Einsteiger-Event Skitourengehen – Lindauer Hütte
Mitte Januar trafen sich 12 motivierte Touren-Powders im Montafon unter dem Motto: “Suchen, Sondieren, Buddeln und ein bisschen Powdern”.
Nach dem ersten Kennenlernen beim Vignettenkauf und Hochdriften auf den Wanderparkplatz Latschau wechselten wir die Fortbewegungsweise von vier Rädern auf den bipedalen Fellvortrieb. Nach einer Einweisung zum Auffellen, Bindungsmanagement und Skischuhschnallenposition starteten wir bei bestem Wetter und Schneeprognose gegen 9:30 motiviert zur Lindauer Hütte.
Während des Aufstiegs wurde gleich eine kleine LVS-Übung eingebaut um die emotionale Bindung zum LVS-Gerät zu stärken. Auch wurden gleich die ersten Spitzkehren geübt, da die Routenwahl doch anspruchsvoller ausfiel als gedacht. Aber auch diese erste Challenge wurde von allen gemeistert und der Weg kannte nur noch eine Richtung: the sky is the limit!
Nach einigen Pausen und Müsliriegeln erreichten wir nach drei Stunden und 730 Höhenmetern die Lindauer Hütte auf 1744 m.
Nach einer kurzen Mittagspause ging es am Nachmittag nochmal in den Schnee, um den Umgang mit dem LVS und der Suchstrategie zu vertiefen. Die fortgeschrittene Gruppe fokussierte sich auf die LVS-Suche unter Zeitdruck, sondierte und buddelte weltmeisterlich – bei der anderen Gruppe wurden die Grundlagen vertieft und der LVS-Landeanflug ging dabei in Fleisch und Blut über. Den Tagesabschluss machte ein kleiner Theorieteil und das Larcherische Lawinen-Update 2022.
Gestärkt durch das Frühstück, wurden zunächst die am Vortag und der LVS-Suche aufgekommenen Fragen und Details besprochen, bevor wir nach einer kleinen Spitzkehren-Clinic in Richtung Öfapass aufbrachen und praxisnah Hangsteilheiten schätzten.
Aufgeteilt in zwei Gruppen, wurden die LVS-Grundlagen wiederholt oder am realistischen Lawinenszenario unter oscarwürdigen Glanzleistung der Ernstfall geprobt.
Natürlich durfte auch die Demonstration eines ‚Extended Column Tests‘ nicht fehlen. Eine kleine Gruppe machte anschließend noch eine Scouting-Tour Richtung Drusentor, welche mit einer sensationellen Powder-Abfahrt belohnt wurde.
Zurück auf der Hütte wurde die 3×3-Methode zur Tourenplanung und Situationsbewertung im Gelände vermittelt. Den Abend versüßte uns eine Runde UNO mit hitziger Diskussion um die Regelauslegung. Als Betthupferl gab es ein weiteres Lawinen-Update mit dem motivierten Mr. Larcher.
Der Sonntagmorgen begann wieder für fast alle um 7 Uhr – nur ein Ausreiser hatte es nicht länger in den Federn aushalten können.
Als Ziel für die Abschlusstour wurde das Drusentor auf 2340 m anvisiert. Hier übten wir uns darin, die richtigen Abstände einzuhalten – getreu dem Credo:
“Wenn du den Schweiß deines Vordermanns riechen kannst, bist du zu nah dran.”
Kurz vor dem Ziel wandten wir die 3×3-Methode an und entschieden uns, die letzten Höhenmeter auf das Drusentor nicht zu machen.
Also wurde auf dem anliegenden Plateau gevespert, die letzten Rationen aufgeteilt und vernichtet.
Nach dem Abfellen waren auf dem doch recht harten Schnee direkt die Fahrkünste gefragt, wobei so mancher den Kampf mit der Schwerkraft verlor. Tiefer am Berg wurde der Schnee wieder weicher und unsere Eleganz auf den Latten erblühte.
An der Lindauer angekommen, wurden unseren deponierten Sachen eingesackt und die Abfahrt auf dem Wirtschaftsweg Richtung Parkplatz angetreten.
Das Wochenende bot einen super Einblick in die LVS-Thematik sowie einen angenehmen Einstieg ins Tourengehen.
Riesen Dank den Organisatoren Jens und Lukas!