2019 – Rock die Hütte Alplhaus
Mieminger Kette bei Telfs, Tirol
Donnerstag Nachmittag sind die Powders aus den unterschiedlichsten Richtungen eingetrudelt: Augsburg, München, Karlsruhe, Innsbruck, Vierwaldstätter See. Wolfgang sogar auf dem MTB. Die Karlsruher sind sofort auf den ersten Aussichtspunkt gestiegen, um einen grandiosen Sonnenuntergang und einen mysteriösen roten Baum zu bewundern. Auf dem Alplhaus wurde schonmal das erste 3-Gänge Menü vorbereitet und die Frage nach dem Trinkwasser geklärt: Mit zwei 10 Liter-Kanistern pro Person gingen zwei Powders zur Trinkwasserquelle. Für Toilettenspülwasser konnte hingegen die hütteneigene Pumpe benutzt werden – wenn man Geduld und etwas Übung mitbrachte. Die Hütte selber war bezaubernd klein und fein. Alles drin, was man brauchte, aber mit Effizienz-Begeisterung eingerichtet, sodass wiederum so viel Platz für die liebevolle Küchenausstattung war, dass wir uns schon fast dekadent gefühlt haben.
Mit Salat, Käsespätzle und Grießbrei mit Kokos, Ananas, Ingwer und Zartbitterschokolade zum Nachtisch wurde die Latte bereits am ersten Abend ziemlich hoch gesetzt, was die kulinarische Seite des Hüttenwochenendes betraf.
Freitag wurde (gleich nach der Diskussion wie viel Eisen im Milchpulver für Säuglinge noch vertretbar ist) das Hauptziel der Hüttenumgebung in Angriff genommen: Der Adlersteig. Maximaler Schwierigkeitsgrad D+, Dauer ohne Zustieg und Abstieg war mit 2,5 h angegeben. Aber da wir so eine gesellige große Gruppe von 9 Leuten waren haben wir vielmehr 4 h gebraucht. Die sonnigen, aussichtsreichen Spots und die fotogenen Kletterer haben dazu ihren Teil beigetragen ?
Zwischendurch ein Vesper, ein paar senkrechte Leitern, aber auch viele Traversen – alles gemütlich auf der sonnigen Südseite: perfekt für einen Oktober-Klettersteig.
Markant waren vor allem die dekorativen Überbleibsel von Wanderschuhen, antiken Steigeisen, Turnschuhen und Flip-Flops, die an einem Haken hingen. Das namensgebende Adlerauge, ein kurzer Tunnel, wurde im Laufe des Klettersteigs durchstiegen. Spannend wurde dann der kurze Teil auf der Nordwand, wo wir schlagartig im Schnee standen. Hier auf dem Grat war auch nicht mehr jeder Meter abgesichert und so haben wir einander ein paar Hände gereicht, um die größeren Stufen am verschneiten Hang abzuklettern. Auf dem Gipfel war es wie üblich windig, aber auf der Wiese im Windschatten des Gipfels wollte man sich dafür umso lieber einen Müsliriegel gönnen oder etwas Akrobatik mit Fernsicht genießen.
Auf dem Abstieg ging es in unterschiedlichen Tempos zurück zur Hütte je nach Hunger und Kniebelastbarkeit. Währenddessen waren Christiane und Marius klettern: wo wir sie im Laufe des Abstiegs aus der Ferne bei beneiden konnten.
Auf der Hütte warteten bereits ein paar Neuzugänge eingelaufen: Dante und Kathi. Hilke konnte krankheitsbedingt leider nicht nachkommen. Das Abendessen konnte beginnen. Das zweite 3-Gänge-Menü bestand aus Rucola-Salat, Süßkartoffel-Curry und zum Nachtisch Schoko- und Vanillepudding.
Samstag kam morgens noch Fabian mit Frühstücksnachschub, allerdings leider auch mit einer Erkältung, sodass er nach der Hochwand-Besteigung am Samstag keine Fortsetzung mehr am Sonntag verzeichnen konnte. Parallel zu der Wanderung auf die Hochwand ist die zweite Runde bestehend aus Dante, Christiane und Marius den Adlersteig geklettert. Außerdem gab es noch eine Wandergruppe, die in Richtung der Judenköpfe aufstieg. Auf dem Weg zur Hochwand wurde Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auf die Probe gestellt. Zusätzliche Herausforderung waren ein paar Schneereste. So kamen drei von sieben Powders am Gipfel an, sammelten die wartenden Powders auf dem Rückweg wieder ein und trafen sich zu einer verdienten Snackpause am Wegkreuz.
Am Nachmittag wurde auf der bewirtschafteten Nachbarhütte eingekehrt oder auf der Wiese davor Akrobatik gemacht.
Annika musste leider schon früher gehen. Zum Abendessen in der dritten Runde gab es: Mediterranen Salat (mit Feta, Oliven, Paprika: deluxe Variante dank kurzem Aufstieg vom Parkplatz zur Hütte), Linsensuppe und nochmals Schokopudding.
Für Sonntag wurde lange lange philosophiert, welche Tagestouren in welcher Besetzung, Logistik undMaterialzusammenstellung am geeignetesten wäre. Letztlich gab es eine große Kletterfraktion, eine Mehrseillängenfraktion und eine Heimfahrfraktion. Vorher wurde natürlich klar-Schiff auf der Hütte gemacht, Wasserkanister wieder aufgefüllt und alle Lebensmittel verteilt.