2016 – Vereinswanderung
Acht Powders hatten das Glück sich schon Donnerstag Abend auf der Nürnberger Hütte zu treffen. Drinnen lief zwar eigentlich die Fernsehübertragung des Deutschlandfußballspiels, dennoch waren wir schon bald draußen mit dem Üben der Spaltenbergung beschäftigt. Für manche eine gute Wiederholung, für andere etwas völlig Neues. Am Freitagmorgen ging es dann in aller Frühe los in Richtung Wilder Freiger, 3418m. Eine leichte Hochtour bei guten Bedingungen. Schon bald kam die Sonne raus und nach einem ordentlichen Aufstieg über Schnee und Stein erreichten wir glücklich den Gipfel. Wir genossen die Aussicht bevor wir uns aufteilten. Die eine Hälfte wählte den gleichen Weg zurück. Die zweite Hälfte hatte noch nicht genug und machte sich über einen Grat runter zum Gletscher Fernerstube. Angeseilt ging es über den Gletscher, dann nach einer herrlichen Pause mit Sonnenschein, Parmesan und Tomatenmark über den Lübecker Weg zur Sulzenauhütte. Schließlich kehrten wir nachmittags über das Niederl zurück zur Nürnberger Hütte. Die Beine waren müde, die Gesichter strahlten vor Freude.
Am Abend sah man dann nach und nach in der Dunkelheit kleine Lichtlein auftauchen, die sich bei näherem hinschauen als weitere Powders entpuppten. Dabei sorgte das Schild an der Hütte „Powder Party – Saal 23“ für große Freude. (Und das ganze Wochenende zu vielen Ideen was sich ein Unbeteiligter wohl bei diesem Schild gedacht haben mag).
Nachdem die letzten sich tapfer gegen 03:00 Uhr auf die Hütte hochgearbeitet hatten, klingelten die ersten Wecker schon wieder vor fünf Uhr für die fleißigen von der Hochtourgruppe. Um sechs Uhr machte sich dann auch die große Gruppe für den Klettersteig und die Wanderung auf den Weg. Nach einer Einführung von Marc und Demonstration am Blitzableiter der Hütte ging es los auf den Klettersteig gleich an der Hütte. Das Wetter war wolkig aber zu diesem Zeitpunkt immerhin noch trocken. Mit etwa 15 Leuten von denen sehr viele noch nie einen Klettersteig gemacht hatten und einem Steig der gleich zu Anfang eine etwas knifflige Stelle hatte zog sich das Ganze doch etwas in die Länge. Am Ende kamen aber alle glücklich oben an und nach einer Minivesperei ging es gleich weiter.
Wir wanderten übers, durch den Regen doch leicht rutschige, Geröllfeld Richtung Zwischengipfel (der eigentlich keiner war denn es ging an beiden Seiten hoch, ein Kreuz gab es aber trotzdem). Dort wurde dann großzügig Gipfelschnaps aus der 0,5l PET Flasche verteilt bevor es weiter runter ging Richtung Sulzenauhütte, wo wir versuchten Ina und Theresa einzuholen, die dank unserer grandiosen Schnelligkeit im Klettersteig ein wenig auf uns warten mussten. Dann aber war die Gruppe komplett und es ging weiter zur Hütte wo wir uns mit einem leckeren Apfelstrudel (OK, es waren wohl eher 11) stärkten bevor es zur Zipline und dem nächsten Klettersteig an der Hütte ging. Während ein Teil noch mit der Zipline durch die Gegend sauste, gab es im Klettersteig zwischenzeitlich etwas Stau. Bei Regen über einen Wasserfall mit nassen Felsen zu steigen überzeugte nicht alle direkt, aber nach dem ein mutiger Powder sich vorgewagt hatte, schafften es dann doch alle nach und nach. Dank Nässe war der eigentlich leichte Klettersteig doch eher ein Rutschsteig wovon wir uns aber nicht die Laune sondern lediglich die Hosen und Jacken versauen ließen.
Nach dem Klettersteig ging es zurück Richtung Nürnberger Hütte, für eine Gruppe über die Mairspitze und für die andere Hälfte direkt zurück. Schon beim Absteigen bemerkten wir leider den verdächtig Richtung Gletscher und zurück fliegenden Helikopter. Tatsächlich bestätigten sich die Befürchtungen als wir hörten, dass ein Powder den Rückweg von der Hochtour leider mit ausgekugelter Schulter im Heli zurücklegen musste. Auf den Magen schlugen die schlechten Neuigkeiten allerdings nicht, denn es wurde fleißig Geröstl und Spaghetti bestellt und auch die zuviel bestellte Portion war schnell gegessen. Danach gab es noch einige Highlights, das Trivial Pursuit aus den 80er Jahren mit “unglaublich schweren Fragen” (Junior Edition, aber eben schon etwas älter), die Faszienrolle von Johanna und der gute Rotwein aus dem Tetrapak von Andre. Nach den Anstrengungen ging es allerdings doch recht früh Richtung Schlafsaal 23, um fit für den nächsten – sonnigen! – Tag zu sein.
Am nächsten Morgen ging es dann für einen Teil durch den Klettersteig und für den anderen Teil zum Klettern, wo sich Dominika als Kletterlehrerin super schlug und alle heil vom Fels herunterkamen. (Wenn man mal vom Sonnenbrand absieht, aber für den kann schließlich der Fels nichts.)
Im Laufe des Tages machten sich die Grüppchen wieder auf den Heimweg, natürlich nicht ohne vorher zu schaukeln und mit einem Wegeis auf der Alm.