2015 – Klettersteigwochenende Rätikon

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Anlässlich eines Wochenendes mit Kaiserwetter versammeln sich die Nicht-Hedonisten, Leistungssportler und Freunde gepflegten Bergsports der PowderParty Samstags (29.08.) um vier in der Früh am Rewe-Kreisel, um dort Vorstand Vincent auf dem Nachhauseweg vom Carambo eine gute Nacht zu wünschen und im Anschluss sich auf in Richtung Rätikon zu machen.

Wer jetzt „langweilig, da waren wir ja gerade erst bei der Einsteiger- und Vereinswanderung!“ schreit, der hat seine Rechnung ohne den von Fabian ausgefuchsten Plan gemacht. Anstatt die Höhen der Sulzfluh von der österreichischen Seite aus anzugreifen, durchqueren wir diesmal Liechtenstein und Teile der Schweiz um von Sankt Antönien aus einzusteigen.

Kaum am Einstieg, dem „P5“, angekommen, geht es schon mit dem üblichen geistigen Dünpfiff los. Während die eine Hälfte noch diskutiert ob die Sonne nun schon Kraft hat oder doch erst ab elf, wird an anderer Stelle bereits kundgetan, dass Sonnencreme ungefähr so beliebt ist wie Tierquäler und Handschuhe nur was für Mädchen sind (Vorgriff: Der Einzige, welcher am Sonntag wegen seiner kaputten Hände geheult hat wie ein kleines Mädchen, war derjenige welcher diese Behauptung aufgestellt hat…).

Um dem Geschwätz Herr zu werden starten wir schnell zum Einstieg – so schnell, dass ein Teilnehmer mit schwererem Rucksack sich mal noch kurz sein Frühstück durch den Kopf gehen lässt, bevor der Berg dann richtig in Angriff genommen werden kann.

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Das Kaiserwetter sorgt dafür, dass wir am Einstieg des Sulzfluh-Klettersteigs (Kat. D; 420hm; ~2:15h) nicht alleine unterwegs sind. Während sich die Ungeduldigen in bester Bergführermanier an den Langsamen im Steig an geeigneter Stelle vorbeiquetschen, lässt sich der andere Teil der Gruppe Zeit, genießt die Aussicht und lässt sich von Fabian das Panorama erklären.

Die Hitze macht uns im Steig gut zu schaffen, weshalb sich am Gipfel der Sulzfluh heiteres Grinsen in der Gruppe breit macht, als ein Teilnehmer in den Tiefen seines Rucksacks ein Weizenfässchen samt Gläsern entdeckt- so lässt es sich Leben! Wir verweilen eine Zeit am Gipfelkreuz, beobachten tollkühne Gleitschirm- und Segelflieger und machen uns anschließend gestärkt auf den Weg durch den bekannten „Rachen“, um zur Lindauer Hütte zu gelangen. Dort werden wir von den liebenswerten Damen des Hauses wie alte Bekannte empfangen („Seids ihr nicht von der Powder Party?“) und im atomwarmen Winterlager einquartiert. Die Tour steckt dann doch der gesamten Mannschaft in den Knochen, weshalb der eigentlich geplante Ausflug zur Sporaalpe verschoben wird und wir auf der Lindauer verweilen.

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Nach kollektivem Bestaunen des sehr vollen Vollmonds geht es ins Lager, schließlich ist für den nächsten Tag Abmarsch in frühester Frühe angesetzt. Dass dies die Richtige Entscheidung war, zeigt sich am nächsten Morgen als uns vor fünf schon die ersten warmen Brisen um die Nase wehen und wir am Einstieg zum Blodigrinne-Klettersteig (Kat. C/D; 650hm; 2h) biwakierende Bergkameraden aus dem Schlaf reißen. Den Sonnenaufgang erleben wir im Steig und sind ohne Zwischenfälle bald am Gipfel der Drusenfluh angelangt. Lang können wir hier allerdings nicht verweilen, da neben dem sehr gerölligen Abstieg zur Lindauer Hütte auch noch der Rückweg über den Drusator auf dem Plan steht.

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Wie es das Schicksal so will, scheuchen wir durstig und von der Sonne gezeichnet an der Sporaalpe ein paar Einhörner auf, welche wir uns dann auch gleich einverleiben. Die geschäftstüchtige Wirtin gibt uns nebenbei einen Käse-Crashkurs (Proteinkäse!) und schafft es der Mannschaft einige Kilo Bergkäse unterzujubeln. Trotz anstrengender Einhornjagd und dem Zusatzgewicht wird die angegebene Gehzeit zum Drusator in Gluthitze pulverisiert. Was folgt ist der zähe Abstieg über 700hm und einige Kilometer zum Auto. Glücklich fallen wir in den Bergbach am Parkplatz und waschen den Schweiß des Wochenendes von unseren geschundenen Körpern.

Zum krönenden Abschluss dieser erfolgreichen Tour kehren wir in das Miami Roadhouse in Koblach ein, um nicht nur voller schöner Eindrücke und Erinnerungen, sondern auch mit vollem Magen nach Karlsruhe zurückzukehren. Dort endet die Tour wie sie begonnen hat – bei Dunkelheit am Rewe-Kreisel in der Oststadt.

Vielen Dank für die Organisation dieser schönen Tour, Fabian!

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